Fünf Parkranger in der Demokratischen Republik Kongo getötet
Eine größere Gruppe von Journalisten und Parkrangern wurde am 14. Juli 2017 im Okapi Wildlife Reservat von einer bewaffneten Rebellengruppe angegriffen. Vermutlich handelte es sich um die Mai Mai-Rebellen, die in Wilderei und illegalen Bergbau involviert sind.
Schon früher gab es zwischen ihnen und den Umweltschützern Konflikte. Nach dem Angriff galten mehrere kongolesische Ranger und ein US-amerikanischer Journalist als vermisst.
Die leblosen Körper von vier Rangern und einem Pförtner wurden am 15. Juli gefunden. Die Unesco bestätigt, dass sie in einem Hinterhalt getötet wurden als sie internationale Journalisten von einem Besuch bei einer Goldmine zurückeskortierten.
Der entführte US-Journalist ist unversehrt wieder aufgetaucht. Es wird davon ausgegangen dass er nicht entführt wurde, sondern sich vor den Milizen im Wald verstecken konnte.
Mai Mai ist ein Überbegriff für die Milizen, die seit dem Bürgerkrieg im Kongo in 1997 aktiv sind. Sie sind dafür bekannt, dass sie gezielt Kindersoldaten rekrutieren und Menschenrechte verletzen. Mai Mai Simba sehen sich selbst als Selbstverteidigungsgruppe. Sie werden von einem Großwildjäger angeführt, der bereits 2012 einen Angriff auf das Okapi Wildlife Reservat durchführte. Sie waren nicht damit einverstanden, dass Wilderei und Bergbau im Park verboten sein sollten. Bei ihrem Angriff töteten sie sechs Menschen und nahmen 28 Frauen als Geiseln.
Das Okapi Wildlife Reservat ist Unesco-Weltkulturerbe und die Heimat vieler bedrohter Tierarten, unter anderem Elefanten, Schimpansen und Okapis. Aufgrund der großen Arten- und Rohstoffvorkommen ist das Gebiet aber auch bei Wilderern und Bergbaufirmen sehr begehrt. Unterdessen leidet das Land immer noch unter den Nachwehen des Bürgerkrieges. Menschen, die sich für den Umweltschutz stark machen, begeben sich damit in Lebensgefahr. Immer wieder kommt es zu Entführungen und Morden.
Ein weiterer kongolesischer Ranger wurde am 16. Juli im Virunga Nationalpark von Milizen getötet. Auch er und seine Kollegen gerieten in einen Hinterhalt, in dem der 30jährige Dudunyabo Machongani Célestin gefangen genommen und später ermordet wurde.
Sean Willmore, Präsident der Internationalen Ranger Föderation, äußerte sich zu den Vorkommnissen: "Traurigerweise überraschen oder schocken mich solche Zwischenfälle nicht mehr". Er sprach den Angehörigen sein Beileid aus und wies darauf hin, dass kurz vor dem World Ranger Day die traurige Bilanz von 108 ermordeten Rangern in den vergangenen zwölf Monaten zu beklagen sei.
Weitere Information:
Five park rangers killed in DRC in tragic weekend for wildlife defenders, guardian, 17.07.2017
Okapi Wildlife Reserve, wikipedia